Cremige Schokoladen-Mousse aus Datteln (roh)

Dienstag, März 01, 2016




Ich stehe um 2.30 Uhr nachts in unserer Küche und übe mich im Multitasking. Auf der einen Herdplatte köchelt ein Topf Zwiebelsud vor sich hin, den ich hin und wieder umrühre. Auf der Platte daneben schmilzt langsam Kokosöl in einem Töpfchen. Kulinarisch gesehen, haben beide nichts miteinander zu tun und die frühe Uhrzeit ist einem hartnäckigen Husten geschuldet, der mich aus dem Bett getrieben hat.

Für jemanden, der nie (nie!) krank wird, ist dieser Husten eine Geduldsprobe sondergleichen. Seit Tagen schon wälze ich mich nachts schlaflos im Bett und überlege, ob ich nicht doch lieber gleich aufstehen soll. Denn an Schlaf ist nicht zu denken, kaum fallen mir die Augen zu, erinnert mich ein hinterhältiges Kratzen im Hals an die nächste Hustenattacke.


Heute Nacht bin ich nun in der Küche gelandet. Denn in der Küche ist immer alles besser, selbst um 2.30 Uhr nachts. Und selbst mit Husten. Während der Zwiebelsud blubbernd vor sich hin köchelt und meinem Husten schon einmal böse Blicke zuwirft, bereite ich diese Schokoladen-Mousse zu. Und wer sich nun denkt, wie man die Begriffe "Husten" und "Schokoladen-Mousse" bloß gemeinsam in einem Satz verwenden kann - nun ja, mit einem Schlafdefizit der letzten Tage von -15 Stunden kann man auch das.


Und zudem zeigt es, dass diese Mousse selbst mit Brummschädel und Halskratzen wunderbar einfach zubereitet werden kann. Alles was man dazu braucht, sind eine Handvoll Zutaten und ein Mixer (und einen Mann, der auch dann den Schlaf des Gerechten schläft, wenn ein Mixer lauthals rotiert). Diese Mousse ist ursprünglich deshalb entstanden, weil ich den Guss meines Oatmeal-Brownies abgöttisch liebe. Und ich mich gefragt habe, ob man daraus - mit Abwandlungen hier und da - nicht ebenfalls eine Schoko-Soße oder eine Schokoladen-Mousse herstellen kann. Ja zu beidem.


Die Basis der Mousse sind Datteln und auf wundersame Weise schmeckt die fertige Mousse kaum "dattelig". Sie erinnert eher an schokoladiges Eiskonfekt, ist gehaltvoll und zart zugleich. Der Gedanke an cremiges Eiskonfekt drängt sich unmittelbar auf (was nicht das Schlechteste ist). Das liegt an dem enthaltenen Koksöl, dem "Wundermittel" in diesem Rezept. Wird Kokosöl geschmolzen und in Creme oder Mousse verwendet, sorgt es nach einiger Zeit der Kühlung nämlich für einen angenehmen Schmelz im Mund. Das ist so einfach wie genial.  


Überhaupt ist das Kühlen das A und O bei diesem Rezept. Je nachdem, wie ihr vorgeht, könnt ihr die Konsistenz abwandeln und erhaltet zum Beispiel nach vier Stunden Kühlschrankaufenthalt die perfekte Mousse, aus der ihr mit einem Löffel Nocken abstechen könnt. Nach zwei Stunden im Eisfach hat sich die Mousse in Schokoladeneis verwandelt. Und das alles mit tollen, gesunden Zutaten wie Mandelmus, Kokosöl, Datteln und Vanille - und komplett ohne Industriezucker.

Wichtig ist, dass ihr entweder a) einen Hochleistungsmixer euer Eigen nennt oder b) die Datteln zuvor ein paar Stunden in Wasser einweicht. Denn nach dem Mixen sollen keine Dattelstückchen mehr übrig sein und um das zu erreichen, ist a) oder b) notwendig (beides geht natürlich auch ;-)). Ich habe für dieses Rezept bisher immer "normale" Datteln verwendet, also nicht etwa die großen, weichen, buttrigen Medjooldatteln, sondern diese kleinen, eher festen Datteln, die es nahezu überall zu kaufen gibt. Und das Ergebnis war bisher noch jedes Mal fantastisch.


Der Gedanke daran, dass eine Schale Schokoladen-Mousse im Eisfach auf mich wartet, lässt meinen Husten jedenfalls sofort kleiner und unwichtiger erscheinen. Und tröstet über den Geschmack des Zwiebelsuds hinweg, der zwar nicht so schlimm ist, wie befürchtet, es aber garantiert nie in meine Top 10 schaffen wird.

(Um 2.30 Uhr nachts wach sein, hat übrigens einen weiteren Vorteil. Endlich Zeit, um mal wieder am Blog zu werkeln ... Ein, zwei Dinge hatten mich noch gestört und ich wollte auch unbedingt einen groooooßen Slider mit grooooßen Fotos haben - den habe ich nun :-). Vielleicht wäre es aber auch gut, nachts mal wieder durchzuschlafen, ich kann nicht garantieren, dass ich meinen Blog nun in Ruhe lasse, wundert euch also bitte über nix, ok?)


Cremige Schokoladen-Mousse

Für 2 bis 3 Personen braucht man:

75 g Datteln, entsteint
40 g Kokosöl
35 g weißes Mandelmus
20 g Kakaopulver
20 g Reissirup
200 ml ungesüßte Reismilch
1/2 TL Vanille

So geht es:

1. Das Kokosöl in einen kleinen Topf geben und auf dem Herd bei geringer Hitze schmelzen.

2. Die anderen Zutaten in den Mixer geben, das geschmolzene Kokosöl dazugießen und alle Zutaten bei höchster Stufe ein bis zwei Minuten mixen, bis eine homogene Flüssigkeit ohne Stücke oder jegliche Klümpchen entsteht.

3. Die noch flüssige Schokoladensoße in eine kleine Form gießen und in den Kühlschrank stellen. Nach ungefähr vier Stunden ist die Mousse fest und kann serviert werden. Wer mag, stellt die Schokoladensoße gleich ins Eisfach und erhält nach ca. zwei Stunden schmelziges Schokoladeneis.


Enjoy ❤! Eure

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8 Kommentare

  1. Mmmmh, ich hab neulich erst eine ähnliche Mousse gesehen und muss die jetzt ganz dringend nachmachen! Vegane Schokomousse mit Avocado hat mich tatsächlich schon angenehm überrascht, jetzt probier ich die Variante um zu wissen, was besser ist. Bis auf Datteln finde ich alles im Vorratsschrank. Lg, Miriam

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    1. Huhu Miriam,
      probier's unbedingt aus, ich denke, du wirst es nicht bereuen ;-). Avocado-Mousse liebe ich übrigens ebenfalls! Diese Mousse hier ist ein bissel anders, gehaltvoller und "schmelziger" auf der Zunge. Also keine üble Sache ;-).
      Liebe Grüße
      Bianca

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  2. Oh je du arme, ich hoffe sehr dir geht es mittlerweile besser und es benötigt keine Nachtschichten mehr;) Wobei da wirklich etwas leckeres entstanden ist!Die Creme sieht toll aus auch die Zutaten sind super!Tolles Rezept!
    Liebe Grüsse,
    Krisi

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    1. Huhu Krisi,
      danke der Nachfrage - ganz langsam geht es bergauf, dieser Husten ist leider extrem anhänglich.
      Freut mich, dass dir die Mousse gefällt. Die Zutatenliste ist eher schlicht, aber in Kombination aller Zutaten ergibt sich ein feiner Gaumenschmeichler. Mal sehen, vielleicht lege ich heute wieder eine Nachtschicht ein ;-).
      Liebe Grüße
      Bianca

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  3. Oh wow das klingt echt lecker und das mit dem Husten kann ich zu 100% nachvollziehen, mir ging es erst letzte Woche so, da habe ich vor lauter Husten sogar meinen Freund geweckt^^
    Aber das Dessert muss ich auf alle Fälle mal probieren, ich habe von meinem Müsliriegelrezept noch Datteln da :)

    Ganz liebe Grüße
    Elsa

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    1. Huhu Elsa,
      och du Arme, dann hast du auch so einen blöden Husten-Quatsch hinter dir? Ich hoffe, du bist wieder fit, um z. B. dieses Rezept auszuprobieren ;-).
      Liebe Grüße
      Bianca

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  4. Liebe Kirschbiene,

    ich hab diese Mousse inzwischen schon sehr oft gemacht und sie kommt immer wieder
    wunderbar an. Das ist unser absoluter Lieblingsnachtisch, von dem wir nie genug
    bekommen können! Ich nehm immer das braune Mandelmus, meiner Meinung nach schmeckt
    man da keinen Unterschied. Auch rühr ich manchmal noch etwas Instantkaffee-Pulver
    oder einen Schuss Amaretto mit unter. Kann ich sehr empfehlen!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Huhu Martina,
      1000 Dank für deinen Kommentar - er hat mich unglaublich gefreut :-). Es ist toll, dass diese Mousse zu einem eurer Lieblingsdesserts geworden ist. Jippie!! Deine Idee, die Mousse mit einem Schuss Amaretto zu verfeinern, finde ich übrigens genial. Das muss ich als Amaretto-Liebhaberin unbedingt auch mal ausprobieren ;-)! Danke für diesen Tipp!
      Liebe Grüße
      Bianca

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