Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe noch nie Chicorée gegessen. Ich hatte ihn vor einiger Zeit schon als "bitteres" und damit für mich ungenießbares Gemüse abgespeichert. Ich weiß nicht, wer oder was mich also nun geritten hat, drei Chicoréeköpfe vom Gemüsehändler mitzubringen. Vielleicht, weil es endlich Frühling wird und Chicorée in seinem zarten Weiß-Grün so schön frühlings-frisch aussieht? Vermutlich aber auch, weil dann doch meine Neugier gesiegt hat und ich es mag, (für mich) neue Schätzchen zu entdecken.
Und ob ihr es nun glaubt oder nicht - ich finde Chicorée toll! Nie hätte ich geglaubt, dass er so lecker und aromatisch schmeckt. Wenn ein "Koch-Experiment" so lecker ausgeht, bin ich ungelogen richtig happy ;-).
Ich hatte mich entschieden, den Chicorée kurz anzurösten, dann zu dünsten und eine Sahnesoße dazu zu servieren. Kombiniert habe ich den Chicorée mit Walnüssen, deren süßliches Aroma toll mit der leicht herben Note des Gemüses harmoniert. Getrocknete und in Öl eingelegte Tomaten haben das Ganze geschmacklich abgerundet, ebenso viel frische Petersilie. Zu Sesamkartoffeln muss ich sicherlich nicht viel sagen, die sind einfach immer wieder herrlich. Eines steht fest: Chicorée wird es nun auf jeden Fall häufiger bei uns geben :-).
Für 2 Personen braucht man:
3 Chicoréeköpfe
1 kleine Zwiebel
100 ml Gemüsebrühe
200 ml Sojasahne
1 EL Tomatenmark
1/2 TL Zitronensaft
1 kleinen Bund glatte Petersilie
2-3 EL Walnusskerne
4-5 große, in Öl eingelegte Tomaten
1 EL Margarine
1 Schuss trockenen Weißwein
Salz und Pfeffer
Für die Sesamkartoffeln braucht man:
600 g neue, kleine Kartoffeln
2 EL Margarine
2-3 EL Sesamsamen
1 TL Kräutersalz
So geht es:
Zunächst die Kartoffeln waschen und mit Schale gar kochen. Während die Kartoffeln kochen, das Chicoréegemüse zubereiten.
Die Chicoréeköpfe von den äußersten Blättern befreien, waschen und keilförmig den (bitteren) Strunk herausschneiden. Wer mag, halbiert den Chicorée nun der Länge nach, dann aber darauf achten, dass er nicht auseinanderfällt. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Margarine in einer Pfanne zerlassen und die Zwiebelwürfel darin hellbraun anrösten (möglichst keine Antihaftpfanne verwenden, das ist für die Röststoffe förderlicher). Den Chicorée dann ebenfalls in die Pfanne geben und kurz bei hoher Hitze anrösten lassen. Mit der Gemüsebrühe und dem Zitronensaft angießen, die Hitze auf niedrigste Stufe stellen und den Chicorée zugedeckt 15-20 Minuten dünsten.
In der Zwischenzeit die Petersilie waschen, trocknen und fein hacken. Die Walnusskerne grob zerkleinern. Die in Öl eingelegten Tomaten in Streifen schneiden.
Wenn der Chicorée gar ist (er sollte noch etwas Biss haben), die Köpfe aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Die Temperatur auf mittlere bis hohe Hitze stellen und das Tomatenmark unter die Kochflüssigkeit rühren. Nach und nach die Sahne hinzugießen und zu einer sämigen Soße einköcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen und einem Schuss Weißwein abschmecken. Ist die gewünschte Konsistenz erreicht, Walnüsse, Tomaten und Petersilie unterziehen. Zu guter Letzt den Chicorée in die Soße setzen und warm halten.
Die inzwischen gar gekochten Kartoffeln abgießen. In einer Pfanne die Margarine zerlassen, die Sesamsamen und das Kräutersalz unterrühren und die Kartoffeln kurz darin schwenken.
Chicorée und Kartoffeln anrichten, fertig :-).
Enjoy ❤! Eure