Erdnusseintopf mit gebackenem Ofengemüse und Spinat

Dienstag, Januar 26, 2016


Es gehört für mich zu den unschätzbaren Freuden im Leben, wenn man positiv überrascht wird. Wenn man feststellt, man hat sein Gegenüber unterschätzt. Und sich herausstellt, der andere hat's richtig drauf. Nicht nur bei Menschen passiert das hin und wieder. So trivial das klingt, ich erlebe das hier und da auch bei meiner Ernährung.

Und hiermit kommen wir zu Freude Nr. 2: Neues lernen. Mich von bisher unterschätzen Lebensmitteln überraschen lassen. Den kulinarischen Horizont erweitern, sozusagen. Sei es durch andere Foodblogs, durch Bücher, durch Gespräche mit Kochbegeisterten, durch munteres Ausprobieren.


Was das Unterschätzen betrifft, so ist die Erdnuss für mich ein Paradebeispiel. Geröstet und gesalzen kennt man sie als böse-verlockenden Knabbersnack zum Fernsehkrimi. Den man erst in Ruhe lässt, wenn die Dose leer ist. Oder zu Erdnussbutter verarbeitet, als Unterlage für Marmelade auf Toastbrot. Das mag mitunter lecker sein, aber von eher fraglichem Nährwert, so als Ganzes betrachtet. Irgendwie hatte ich die Erdnuss lange Zeit als ernstzunehmendes Lebensmittel gar nicht auf dem Schirm. Geht euch das auch so?

Mit Erdnüssen zu kochen ist jedoch eine Sache, die absolut lohnenswert ist. Etwas Erdnussbutter fügt Speisen zum Beispiel eine cremige Konsistenz und einen mild-nussigen Geschmack hinzu. Im Handumdrehen hebt ihr damit einen eher soliden Eintopf auf das nächste Level. Und fügt ihm extra Nährstoffe hinzu. Auch mehr Kalorien und mehr Fette, keine Frage. Doch wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich nichts vom Kalorienzählen halte. Sondern davon, vielfältig zu essen, Fett dort zuzufügen, wo es gebraucht wird und keine Nährstoffgruppen zu verdammen.


Die Erdnuss tut noch mehr Gutes für uns, außer Geschmack und Konsistenz zu verbessern. Bei meiner Recherche zum Gesundheitsnutzen von Erdnüssen bin ich immer wieder auf diversen Fitness-Seiten und in Bodybuildingforen gelandet. Echt. Aber irgendwie auch kein Wunder, mit einem Anteil von gut 27 Prozent schenkt die Erdnuss nicht nur muskelbegeisterten Sportlern Proteine der besten Sorte. Auch B-Vitamine sind reichlich in ihr enthalten - gut für alle, die starke Nerven brauchen (oder Lust auf schöne Haare und Nägel haben).

Dieser Eintopf enthält neben Erdnussbutter und Erdnüssen eine farbenfrohe Mischung an Gemüse - genau richtig, wenn draußen graue Monotonie herrscht. Das Gemüse wird im Ofen gebacken, was nicht nur furchtbar praktisch ist, sondern dem Gemüse die perfekte Konsistenz verleiht. Mit etwas Reis oder Quinoa habt ihr mit diesem Gericht wunderbar wärmendes Soulfood auf dem Tisch. Schmeckt am nächsten oder übernächsten Tag auch noch gut. Also gleich eine große Portion zubereiten.

Erdnusseintopf mit gebackenem Ofengemüse und Spinat

Für 2 Personen braucht man:
Ofengemüse:
1 rote Paprika
3 Stangen Sellerie
150 g Egerlinge
3 Karotten
1 kleinen Hokkaido
3 EL Olivenöl
1 TL Salz
1/2 TL Paprikapulver, scharf
frischen schwarzen Pfeffer

Erdnusssoße:
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Öl zum Braten, z. B. Rapsöl
4 gehäufte EL Erdnussbutter
1 EL Tomatenmark
450 ml Wasser
1 leicht gehäuften TL Salz
frischen schwarzen Pfeffer
1 TL getrockneten Oregano
1 TL Paprikapulver, mild
50 g Blattspinat
ca. 50 g Erdnusskerne


So geht es:

1. Den Backofen auf 215° C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Ofenblech mit Backpapier belegen.

2. Für das Ofengemüse die Paprika waschen, vierteln und in grobe Stücke schneiden. Die Selleriestangen waschen und in Scheiben schneiden. Karotten putzen und ebenfalls in Scheiben schneiden. Egerlinge mit einem feuchten Tuch abwischen und halbieren. Den Hokkaido waschen, vierteln, von den Kernen befreien und in kleine Schnitze schneiden.

3.  Das kleingeschnittene Gemüse in eine große Schüssel geben, mit dem Olivenöl beträufeln und den Gewürzen abschmecken. Das Gemüse auf das Blech geben und im Ofen 30 Minuten backen. Zwischendurch einmal wenden und kontrollieren, dass das Gemüse nicht zu braun wird, dann ggf. die Temperatur etwas reduzieren.

4. Während das Gemüse im Ofen ist, die Erdnusssoße vorbereiten. Dazu zunächst die Zwiebel schälen und würfeln. Die Knoblauchzehe schälen und fein würfeln.

5. In einer großen Pfanne einen Esslöffel Öl erhitzen, zunächst Zwiebel- und dann auch Knoblauchwürfel darin anbraten. Wenn die Zwiebelwürfel etwas Farbe bekommen haben, Erdnussbutter und Tomatenmark hinzugeben und mit dem Wasser ablöschen. Alles gründlich verrühren, kurz aufkochen und dann bei niedriger Hitze 5-10 Minuten simmern lassen, bis die anfangs sehr flüssige Soße etwas eingedickt ist. Mit Salz, Pfeffer, Oregano und Paprikapulver abschmecken.

6. Das fertig gebackene Ofengemüse in die Pfanne geben und gründlich umrühren, so dass es rundum mit Soße benetzt ist. Blattspinat waschen, in die Pfanne geben und etwas zusammenfallen lassen. Die Erdnusskerne hacken und über das Gemüse streuen.


Enjoy ❤! Eure

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8 Kommentare

  1. Mhh sieht der EIntopf lecker aus. Ich habe lustigerweise die kommenden Tage ein ganz ähnliches Gericht geplant, einen afrikanischen Erdnusseintopf;) Ich mag Erdnussbutter sehr gerne, die Erdnusspur komischerweise schmeckt mir nicht so gut. Die bleibt bei mir in Nusssammlungen immer übrig;)
    Liebe Grüsse,
    Krisi

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    1. Huhu Krisi,
      das ist aber echt witzig - ich schaue die Tage dann mal bei dir vorbei. Von Erdnusseintöpfen - ob aus Afrika oder aus sonstigen Nationen - kann ich nämlich nie genug bekommen ;-). Erdnüsse pur finde ich schon ziemlich cool, aber die Butter finde ich unschlagbar.
      Liebe Grüße
      Kirschbiene

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  2. Mhh ich könnte alles mit Erdnüssen verschlingen. Bin echt froh, dass ich nicht gegen Nüsse allergisch bin :D Dein Eintopf klingt ganz verlockend. Ich musste nur kurz googlen was Eheringe sind ;-)
    Ganz liebe Grüße,
    Lynn von www.de.heavenlynnhealthy.com

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    1. Huhu Lynn,
      schön, dass du auch so ein Erdnussfan bist :-).
      Und jetzt musste ich schmunzeln, weil du oben was von "Eheringen"'geschrieben hast - ich wusste erst gar nicht, was du meinst. Ich würde sagen, blöde Autokorrektur, macht die aus "Egerlingen" doch einfach "Eheringe" *lach*. Egerlinge sind einfach braune Champignons, das werde ich lieber im Rezept noch ergänzen!
      Liebe Grüße
      Kirschbiene

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  3. Ich bin ja schon seit Ewigkeiten ein totaler Erdnuss-Fan. Aber ich weiß genau, was du meinst. Manche Lebensmittel unterschätzt man einfach und sie landen viel zu selten auf dem eigenen Teller. Obwohl ich zugeben muss, einen Erdnusseintopf habe ich bisher auch noch nicht probiert. Klingt super lecker!

    Liebe Grüße
    Lena | www.healthylena.de

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    1. Huhu Lena,
      zum Thema Erdnussliebe: Ich erinnere mich da ganz dunkel an uns zwei bei der Rohakademie: "Wo sind denn hier die Erdnüsse?" *lach*
      Vielleicht sollte ich mal ein Posting über unterschätzte Lebensmittel schreiben ;-). Da würden mir neben der Erdnuss spontan nämlich noch ein paar einfallen - irgendwie ja schade um diese tollen Lebensmittel.
      Ach ja, wenn du Erdnusseintopf noch nicht kennst - ran an den Kochtopf :-).
      Liebe Grüße
      Kirschbiene

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  4. Also erstmal, dein Eintopf sieht spitze aus. Ihn zusammen mit Quinoa zu servieren ist ne spitzen Idee. Das muss ich auch unbedingt mal probieren... Aber dann noch mit den Erdnüssen - genial. Ich mache mir meine Erdnussbtter übrigens immer selbst. Das ist echt easy und geht sehr schnell in der Küchenmachine :)

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    1. Huhu Elisa,
      danke für dein liebes Feedback :-). Erdnussbutter möchte ich auch mal selbst machen, bisher hat's nur zum Einkaufen derselben gereicht ;-). Danke fürs daran Erinnern, ich packe selbstgemachte Erdnussbutter gleich mal auf meine to-do-Liste!
      Liebe Grüße
      Bianca

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