Feine Schokoladentarte mit Avocadocreme
Donnerstag, August 07, 2014
Wehe, wenn sie losgelassen ;-)! Erst einmal entdeckt, wie vorzüglich Avocado in süßer Form schmecken kann (siehe mein schokoladiges Rezept für Avocado-Schokocreme) und schon entstehen in meinem Kopf tausend Ideen, in welcher Form man die Avocado denn noch zubereiten kann. Für mich ist die Avocado einfach die Königin der Früchte - denn welche Frucht lässt sich so vielseitig zubereiten? Ob pur aufs Brot, herzhaft in Dips und Soßen, als Salatzutat, süß in Cremes - die Avocado ist so vielseitig, dass einem schwindelig werden kann.
Irgendwie klar, dass ich die Avocado also auch auf den Kuchenteller bringen musste. Und mit diesem Rezept, in dem die Avocado für einen ungewohnten Farbakzent sorgt, macht diese Frucht auch auf der Kaffeetafel einfach Freude :-).
Und bevor Fragen kommen: Ja, man schmeckt die Avocado natürlich heraus, so dass ich diese Tarte nicht unbedingt dem größten Avocadohasser anbieten würde (oder doch ;-)?). Bei uns kommt diese Tarte so gut an, dass es sie schon mehr als einmal gab. Die Kombination mit der Schokoladenganache ist aber auch wirklich zu fein. Und farblich ist diese Tarte ohnehin genial, oder?
Für den Kuchenboden habe ich mich dieses Mal übrigens für einen "Krümelboden" entschieden. Das heißt, dass ich zunächst einen Mürbeteig gebacken und ihn dann in voller Absicht wieder zerstört habe. Die grob-krümelige Keks-Konsistenz passt toll zur feinen Creme und der zarten Schokoladen-Ganache. Gegensätze ziehen sich eben auch bei Kuchen bisweilen an.
Um die Avocadocreme zu binden bzw. ihr etwas mehr Standhaftigkeit zu verleihen, habe ich sie mit Johannisbrotkernmehl zubereitet. Dieses "Mehl", das aus den Samen des Johannisbrotbaumes hergestellt wird, ist eine feine Sache: Man kann es zum Gelieren verwenden und in heiße Flüssigkeiten geben, doch es eignet sich ebenso gut zum Binden von kalten Speisen, muss also - anders als Agar-Agar - nicht erhitzt werden. Ich denke, die Creme gelingt auch ohne Johannisbrotkernmehl - dann würde ich die Tarte aber noch etwas länger kühlen als ohnehin vorgesehen.
Für eine Springform (mit einem Durchmesser von 22 cm) braucht man:
225 g Mehl
115 g kühle Margarine
1 Prise Salz
1 EL kühles Wasser
65 ml Agavensirup
Für die Füllung und die Schokoladen-Ganache braucht man:
2 reife Avocados
6 leicht gehäufte EL Puderzucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 EL Zitronensaft
1 EL Rapsöl
1/2 TL Johannisbrotkernmehl
150 g Blockschokolade
75 ml Hafer- oder Sojasahne
30 g Margarine
2 EL Zucker
So geht es:
Zuerst den Mürbeteig vorbereiten. Dazu Mehl, Margarine, Salz und Wasser in eine Schüssel geben und schnell zu einem glatten Teig verkneten. Den Agavensirup noch nicht zufügen, er wird erst später benötigt.
Den Boden einer größeren Springform (Durchmesser 26 oder 28 cm) mit Backpapier belegen und den Teig darauf geben. Den Teig mit den Händen glatt drücken, so dass der Boden vollständig bedeckt ist. Den Teig bei 180° C für 20-25 Minuten backen. Anschließend den Kuchenboden aus der Form nehmen und in eine große Schüssel geben. Mit den Händen oder mit Hilfe einer Gabel nun den Boden zerbröseln, dabei den Agavensirup hinzu gießen und alles zu einer krümeligen, etwas klebrigen Masse verkneten.
Dann den Boden einer kleineren Springform (Durchmesser 22 cm) mit Backpapier belegen und die Kuchenkrümel darauf geben. Mit den Händen festdrücken, so dass ein zusammenhaltender Boden entsteht.
Als nächstes die Schokoladen-Ganache herstellen. Dazu die Blockschokolade grob hacken und in einen kleinen Topf geben. Hafer- oder Sojasahne, Margarine und Zucker hinzufügen. Den Topf in eine Pfanne oder einen flachen Topf mit etwas Wasser stellen. Das Wasser auf dem Herd bei geringer Hitze erwärmen und die Schokolade unter regelmäßigem Umrühren schmelzen. So lange rühren, bis alle Zutaten miteinander verbunden sind. Wenn eine sämige Schokoladencreme entstanden ist, den Topf vom Herd nehmen.
Für die Avocadocreme die Avocados halbieren, Kerne entfernen und das Fruchtfleisch aus der Schale kratzen. Zusammen mit Puderzucker, Zitronensaft, Johannisbrotkernmehl, Vanillezucker und Öl in ein hohes Gefäß geben. Alle Zutaten mit dem Pürierstab gründlich zu einer glatten Creme mixen. Die Avodado-Creme auf den vorbereiteten Boden geben und glatt streichen. Zu guter Letzt die Schokoladen-Ganache darauf gießen und vorsichtig verteilen. Die Tarte vor dem Anschneiden mindestens drei Stunden in den Kühlschrank stellen. Ideal ist zudem ein etwa halbstündiger Aufenthalt im Gefrierfach, das macht die Avocadocreme schön schnittfest, ist aber bei ausreichender Kühlung im Kühlschrank nicht nötig (die Tarte lässt sich übrigens prima am Vortag vorbereiten, über Nacht kühlen und am nächsten Tag in perfekter Form servieren :-)).
Enjoy ❤! Eure
7 Kommentare
Ich bin bekennend Avocado-süchtig :-) Esse sie pur, als deftige Creme, als Käse-Ersatz zum Überbacken auf der Pizza, als "Majo" im Kartoffelsalat … aber als KUCHEN, als süß, das habe ich noch nicht gewagt. Und mein erster Impuls … ääähh ne, wechselt immer wieder mit Neugierde … wie das wohl schmecken mag? Ich (oder besser meine Geschmacksknospen) kann es mir überhaupt nicht vorstellen. Bleibt wohl nichts als ausprobieren :-)
AntwortenLöschenHuhu scratchy, wie schön, hier von dir zu lesen :-). Habe gerade Urlaub und bin daher etwas nachlässig, was das Schreiben hier angeht ;-). Ich kann dir durchaus nachfühlen: Ich fand die Vorstellung, aus Avocados etwas Süßes zuzubereiten, auch lange Zeit irgendwie befremdlich. Und nun verstehe ich gar nicht mehr, wieso. Ich finde, dass sich die Avocado vorzüglich dafür eignet. Da wird dir also wohl nix anderes übrig bleiben, als mutig mal eine Avocadotarte zu backen ;-). Würde mich interessieren, ob das etwas für dich ist... :-)
LöschenIch kann scratchy nur zustimmen... bin auch absolut süchtig nach Avocados und könnte die am liebsten nur pur essen :)
AntwortenLöschenHab übrigens Avocados schon in Cupcakes als Butterersatz verwendet => SPITZE, kann ich nur empfehlen.
Liebe Grüße,
Elisa
www.leboer.de
Huhu Elisa, willkommen im Club der bekennenden Avocado-Liebhaberinnen! Anstelle von Eiern habe ich Avocados noch nie verwendet, klingt super - wie viele Avocados verwendest du denn für wie viele Eier?
LöschenDas sieht super lecker aus :)
AntwortenLöschenWow, sieht die schööööön aus! Ich liebe die Pastellfarbe durch die Avocado! Hammer!
AntwortenLöschenHuhu Lynn, ich freue mich sehr, dass du mich auf meinem Blog besuchst. Die Farbe des Kuchens finde ich auch extrem schön. Einfach anders und anfangs gewöhnungsbedürftig, aber eben schön. Freut mich, dass es dir genauso geht :-).
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