Semmelknödel mit Pilzragout

Sonntag, November 20, 2011


Frage ich den Kirschbienemann, was ich kochen soll, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er sich dieses Gericht wünscht. Deftige Speisen à la Hausmannskost stehen bei ihm hoch im Kurs. Und im Herbst oder Winter finde auch ich einfache, herzhafte Gerichte fantastisch. Sie erinnern an die "gute alte Zeit" (wobei ich nicht genau weiß, wann die eigentlich war?), an Omas Küche und fühlen sich einfach wohltuend an.
Für die Knödel eignen sich altbackene Brötchen sehr gut, idealerweise sollten sie 1-2 Tage alt sein. Ältere Brötchen kann man sicherlich auch verwenden, dann wird das Kleinschneiden jedoch zu einem mittleren Kraftakt. Gern nehme ich zur Hälfte Brötchen, zur anderen Hälfte Brezen. Das kann man also halten, wie man mag -  und ganz davon abhängig machen, welche Backwerke in der Küche übrig geblieben sind. Restewertung aufs Beste! Zu den Knödeln passt ein einfaches, aber aromatisches Pilzragout, das mit etwas Zitrone und Petersilie verfeinert wird.

Für 2 Personen braucht man:
4 Brötchen oder 2 Brötchen und 2 Brezen (insgesamt zwischen 300 und 350 g)
275 ml Sojamilch
2-3 EL Mehl
500 g gemischte Pilze (z. B. Champignons, Austernpilze, Kräuterseitlinge, Shiitakepilze)
1 Zwiebel
275 ml Gemüsebrühe
1 EL Mehl
100 ml Sojasahne
1 TL Zitronensaft
1/2 Bund Petersilie
1/2 TL Paprikapulver, mild
Salz und weißer Pfeffer
Öl zum Braten

So geht es:
Für die Knödel die Brötchen (und evtl. die Brezen) klein würfeln und in eine Schüssel geben. Die Sojamilch in einem Topf erwärmen und über die Brötchenwürfel gießen. Alles vermengen und 30 Minuten einweichen. Die Masse dabei abdecken, z. B. mit einem Geschirrtuch.
In der Zwischenzeit die Pilze putzen und klein schneiden (die Champignons halbieren, Austernpilze in größere Streifen schneiden...). Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Das Gemüse beiseite stellen.
Für die Knödel einen großen Topf mit Wasser aufsetzen. Bis das Wasser kocht, werden nun die Knödel vorbereitet: 2-3 EL Mehl zur eingeweichten Brötchenmasse geben und unterkneten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse sollte leicht zäh-klebrig sein, so dass sich nun 8 Knödel daraus formen lassen. Sollte die Brötchenmasse zu weich sein, kann noch ein wenig Mehl untergeknetet werden. Sobald das Wasser kocht, die Temperatur herunterschalten auf sehr kleine Hitze und die Knödel nach und nach in das nicht mehr sprudelnde Wasser geben. Bei kleinster Hitze die Knödel in 25 Minuten bei geschlossenem Deckel im Wasserdampf gar ziehen lassen.
Während die Knödel vor sich hin ziehen, etwas Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Pilze bei großer Hitze darin schmoren. Ein Trick, damit die Pilze kein Wasser ziehen: Es ist wichtig, dass die Pilze nebeneinander liegen statt übereinander. Daher brate ich die Pilze meist in 2-3 Schichten hintereinander an. Wenn die Pilze angebraten sind, aus der Pfanne nehmen und auf einen Teller geben. Nun die Zwiebel glasig anbraten, dann die Pilze zurückgeben und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Von der Sojasahne 3 EL in ein Schüsselchen geben und mit 1 EL Mehl klumpenfrei verrühren, dann zu den Pilzen geben und die Flüssigkeit etwas eindicken lassen. Nun die restliche Sojasahne hinzugießen und das Pilzragout mit Zitronensaft, Paprikapulver, Salz und Pfeffer abschmecken. Noch kurz vor sich hinköcheln lassen. Zu guter Letzt die Petersilie waschen und klein hacken, unter das Pilzragout ziehen.
Die Knödel aus dem Wasser nehmen und mit dem Pilzragout servieren.

Enjoy ❤!  Eure

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2 Kommentare

  1. Mmmhhh, die Knödel sehen sehr lecker aus! Ich habe mich noch nie an Semmelknödel getraut (und ich glaube, auch noch nie gegessen), aber Dein Rezept klingt schön simpel und gelingsicher - ich denke, ich muss die nächsten Tage mal ein paar Brötchen alt werden lassen. So schön deftige Hausmannskost mag ich zu dieser Jahreszeit sehr (und Pilz-Sahne-Sauce eh...hach, jetzt krieg ich Hunger)
    Vielen Dank für Idee und Inspiration und Rezept.
    Viele Grüße*

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  2. Heldin, die Semmelknödel sehen nicht nur so aus, sondern sie sind auch tatsächlich einfach in der Zubereitung. Finde ich jedenfalls. Anfangs habe ich noch mit jeder Menge Sojamehl gearbeitet, weil ich befürchtet habe, dass die Masse nicht bindet. Es genügt jedoch ganz normales Mehl, die Knödelmasse hält auch so wunderbar. Wichtig ist, dass man die Knödel nicht in kochendem Wasser gart, sie sollen nur bei niedriger Temperatur ziehen.
    Ich habe im Rezept bei den Brötchen noch eine Grammangabe ergänzt - denn es gibt ja größere und kleinere Brötchen ;-). Was im Grunde egal ist, da man die Flüssigkeitsmenge einfach anpassen kann. Für "Knödelanfänger" ist so eine Mengenangabe aber vielleicht ein guter Richtwert. Ich wünsche dir jedenfalls gutes Gelingen :-)!

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