Gebratener Tempeh mit Kokosgemüse
Freitag, Januar 27, 2012
Schon lange wollte ich mich an Tempeh versuchen, habe es dann aber immer wieder vergessen & vertagt oder war nicht in der richtigen Laune. Also lag die Tempehrolle eine ganze Weile unbeachtet im Kühlschrank - es ist relativ leicht, Tempeh zu ignorieren, da er im Rohzustand nicht besonders ansprechend aussieht. Im Gegenteil, als Lebensmittel wirkt er irgendwie fehlbesetzt und benachteiligt, mit seiner schmutzigen weiß-gräulichen Farbe und der eigenartigen Struktur. Ein kleiner Lebensmittel-Freak sozusagen.
Kürzlich war ich dann schlagartig in der richtigen Laune für etwas Neues und habe mich richtig darauf gefreut, endlich den missachteten Tempeh auszuprobieren - über den ich bisher nur hier und da etwas gelesen hatte. Was ich im Vorfeld wusste: Tempeh sollte länger eingelegt werden, da er eine Weile benötigt, um die Aromen der Marinade anzunehmen. Und dass Tempeh sehr eiweißreich ist, hatte ich ebenfalls mal gehört. Was ich erst im Nachhinein wusste: Verschwunden ist nach der Zubereitung alles Freakhafte.Tempeh ist lecker. Sehr sogar. Er hat eine etwas ungewöhnliche Note, die nach der Zubereitung noch leicht herauszuschmecken war und lohnt allemal, auf dem Teller zu landen.
Für 2 Personen braucht man:
200 g Tempeh
2 EL Sojasoße
1 EL Aceto Balsamico
1 1/2 TL Ahornsirup
3 kleine Knoblauchzehen, gepresst
1 TL mildes Paprikapulver
1 TL getrockneten Majoran
Salz und Pfeffer
Den Tempeh in Scheiben schneiden. Aus den übrigen Zutaten eine Marinade anrühren und die Tempehscheiben zwei Stunden darin marinieren.
Für das Gemüse braucht man:
1 kleine Zwiebel
200 g Egerlinge (oder Champignons)
1 Zucchini
1 rote Paprika
120 ml Gemüsebrühe
1/2 TL Johannisbrotkernmehl (man kann zum Binden auch Speisestärke verwenden)
300 ml Kokosmilch
Öl zum Braten
Currypulver, scharf
Salz und Pfeffer
So geht es:
Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Egerlinge putzen und in Scheiben schneiden, Zucchini und Paprika waschen und ebenfalls klein schneiden. Etwas Öl in einer beschichteten Pfannen erhitzen und die Zwiebelwürfel darin anschwitzen. Die Egerlinge hinzugeben und in wenigen Minuten leicht bräunen lassen. Zucchini und Paprika hinzugeben, eine Minute etwas anziehen lassen und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Einen Deckel auflegen und das Gemüse bei niedriger Hitze in 5-10 Minuten bissfest dünsten.
Während das Gemüse vor sich hinsimmert, in einer zweiten Pfanne etwas Öl erhitzen und die Tempehscheiben von beiden Seiten braten.
Wenn das Gemüse fertig gegart ist, das Johannisbrotkernmehl mit 2 Esslöffeln Wasser klümpchenfrei anrühren und dazu geben, das Ganze einmal kurz aufkochen lassen. Nun die Kokosmilch dazu gießen und alles bei niedriger Hitze etwas einkochen lassen, so dass die Soße sämig wird. Mit den Gewürzen abschmecken.
Die Tempehscheiben und das Gemüse schmecken toll zu Reis - wir hatten eine bunte Mischung aus rotem Reis, Langkornreis und Wildreis. Auch zu Couscous stelle ich mir das Ganze toll vor.
Enjoy ❤! Eure
4 Kommentare
Ich liebe Tempeh! Und die Kombination mit dem Kokosgemüse hört sich toll an. Gerade gestern fragte mich der Verkäufer im Bioladen, was man denn damit so macht. Da hab ich ihm dann quasi einen stundenlangen Vortrag gehalten. Der fragt bestimmt nie wieder...
AntwortenLöschenLiebe Mihl, bitte nur immer her mit deinen Tempeh-Vorträgen! Wir waren nämlich ganz angetan von diesem Gericht und ich kann mir daher durchaus vorstellen, nun öfter Tempeh zuzubereiten. Und da ist es doch ganz schön, wenn man auf ein paar Ideen von "Tempeh-Erfahrenen" zurückgreifen kann :-).
AntwortenLöschenoh das liest sich sehr verlockend, ich habe sogar noch Tempeh und Kokosmilch im Kühlschrank :) Danke für das Rezept, das letzte Mal habe ich ihn, nur mit Sojasauce gewürzt, angebraten. Zwar auch lecker, aber das hier ist sicher noch viel besser!
AntwortenLöschenHallo Ullrik, besser kann dein Kühlschrank ja kaum ausgestattet sein für dieses Rezept ;-).
LöschenWie Tempeh nur mit Sojasoße mariniert schmeckt, kann ich nicht sagen - als ich gelesen hatte, dass man ihn besser ausgiebig und lange marinieren sollte, habe ich "sicherheitshalber" eine entsprechende Marinade gebastelt, die gut würzig ist. Auf jeden Fall möchte ich gern weitere Marinaden und Zubereitsungsarten ausprobieren - der Tempeh hat mich echt gekriegt :-).