Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich liebe es, im Urlaub faul zu sein. Keine to-do-Listen, keine Termine, keine Hektik. Gebt mir ein Häuschen in Meeresnähe, ein paar Sprossenfenster, eine Holzterrasse in westlicher Himmelsrichtung, zwei oder drei Bücher und ein Gläschen trockenen Rotwein. Voilà. Der perfekte Urlaub. Vor wenigen Tagen noch war das so. Urlaub zum Runterkommen.
Was ich ebenfalls liebe, ist im Urlaub nach guten Lebensmitteln zu suchen. Komisches Hobby, ich weiß. Vor wenigen Tagen noch stand ich also an einem dänischen Straßenrand vor einem kleinen Obst- und Gemüsestand. Die gibt es in Dänemark überall. Große und kleine Stände, aus Holz, mal mehr und mal weniger verwittert. Mutterseelenallein stehen sie irgendwo in der Botanik. Und irgendwo an diesen Ständen gibt es dann immer auch eine kleine verrostete Metallkassette, in die man das Geld einwirft, nachdem man sich mit erdverkrusteten gelben Rüben, krummen Gurken und dicken Lauchstangen eingedeckt hat. Die Auswahl an diesen Ständen ist sehr unterschiedlich, je nachdem, was auf Feld und Gemüseacker gerade wächst.
Mit nur ein wenig Glück entdeckt man zwischen Kartoffeln, Karotten und Kohl auch noch Beeren. Dann empfindet man schlagartig Finderstolz. Zuletzt habe ich an einem der Stände etliche Schälchen mit Himbeeren gesehen und ein paar mitgenommen. Es ist schließlich nicht schwer, Himbeeren in Massen zu verzehren. Einige von ihnen habe ich abgezweigt, um mit ihnen dieses Rezept zu kreieren. Denn zu einem richtig perfekten Urlaub gehört auch Kuchen.
Das Schöne an diesen Schnitten ist, dass sie sowohl mit frischen als auch mit tiefgekühlten Himbeeren zubereitet werden können. Ebenfalls schön ist, dass sie glutenfrei und alternativ gesüßt sind. Und das Allerschönste ist die Kombination aus fruchtiger Frische der Beeren und üppigem Schokoladengeschmack. Diese Kombination ist für mich seit jeher unschlagbar.
Wer mich kennt, wird sich nicht wundern, dass der Boden der Schnitten unter anderem Buchweizen enthält. Ohne Buchweizen gehe ich (fast) nicht aus dem Haus. Er ist mein Superfood, mein Held, mein Liebling. Und schmeckt herrlich nussig. Die Füllung habe ich an ein früheres Rezept angelehnt und zwar an meine Buchweizenschnitten mit Hafer-Kokos-Karamell. Schmeckt auch mit Himbeeren fabelhaft, wie dieses Rezept beweist.
Rohe Himbeer-Creme-Schnitten mit Schokolade
Für eine quadratische Form (16 x 16 cm) braucht man:
Für den Boden:
80 g Buchweizenkörner
50 g Mandeln
20 g Kakaopulver (roh)
100 g Medjooldatteln (entsteint gewogen)
Für die Füllung:
100 glutenfreie Haferflocken
40 g Cashewkerne (idealerweise für 2 Stunden in Wasser eingeweicht und abgetropft)
40 g Kokosöl
65 g Ahornsirup
1 EL Cashewmus (ca. 30 g)
100 g Himbeeren
evtl. 1-2 EL Mandelmilch
Für die Schokoladenglasur:
20 g Kokosöl
20 g Ahornsirup
15 g Kakaopulver roh)
Außerdem mindestens 16 Himbeeren zum Dekorieren
So geht es:
1. Den Boden der Form mit Backpapier auskleiden.
2. Buchweizenkörner und Mandeln in den Foodprocessor oder Hochleistungsmixer geben, alles zu einem groben Mehl mixen. Dann Kakaopulver und Datteln hinzugeben. Die Zutaten zu einer krümeligen, leicht klebrigen Masse mixen, anschließend in die Form geben und mit den Händen glatt ziehen bzw. drücken.
3. Für die Füllung zunächst das Kokosöl bei niedriger Temperatur in einem Schälchen schmelzen. Das flüssige Öl mit allen anderen Zutaten für die Füllung in den Foodprocessor geben. Solange mixen, bis eine möglichst gleichmäßige Creme entsteht. Bei Bedarf etwas Mandelmilch hinzugeben. Die Himbeercreme auf den Boden geben und glattstreichen.
4. Nun die Himbeeren auf die Creme setzen. Die Zutaten für die Schokoladenglasur in einem kleinen Töpfchen auf dem Herd schmelzen, dabei regelmäßig umrühren, so dass eine cremige Schokoladenglasur entsteht. Die Himbeeren mit der flüssigen Schokolade beträufeln und die Form für 3-4 Stunden im Eisfach kühlen. Ungefähr zehn Minuten vor dem Anschneiden aus dem Tiefkühlfach holen.
Enjoy ❤! Eure