Deftige Linsenbolognese mit Pilzen und Petersilienwurzel

Montag, November 20, 2017



Holt den großen Kochtopf hervor! Jetzt wird Linsenbolognese gekocht! Ein deftiges Nudelragout, das den Bauch wärmt und das Herz happy macht. "Bolognese"? Jawohl. Diese klassische italienische Nudelsoße, die im Original aus gebratenem Hackfleisch und Tomaten zubereitet wird. Nun könnte man mosern, dass das hier dann keine "echte" Bolognese sei. Stimmt. Kann sie auch nicht sein, da sie komplett aus Gemüse zubereitet wird. 

Wie im Original kommen in meiner Bolognese aber auch Zwiebeln, geschälte Tomaten, Gemüsebrühe, Olivenöl und so weiter vor. Doch fast noch wichtiger als die exakte Einhaltung bestimmter Zutaten scheint den italienischen Nonnas die Kochzeit dieser Soße zu sein. Denn die muss lang sein. Sehr lang. Erst, wenn die Soße eine kleine Ewigkeit vor sich hingeköchelt hat, kommen ihre Aromen so richtig zum Tragen. Demnach machen wir das genauso. Allora! 


Für den würzigen Umamigeschmack sorgen in diesem Ragout die geschmorte Zwiebel und die Pilze. Umami, die fünfte Geschmacksrichtung, bedeutet aus dem Japanischen übersetzt soviel wie "köstlich". Um diesen Geschmack genauer zu beschreiben, würde ich noch Begriffe wie "herzhaft" und "deftig" ergänzen. Kein Wunder, dass dieser Geschmack vor allem beim Verzehr von proteinhaltigen Lebensmitteln empfunden wird – Oliven, Sardellen, Parmesan sorgen für jede Menge Umami im Mund.

Diese und viele weitere Lebensmittel enthalten natürlicherweise reichlich Glutaminsäure, welche für diese spezielle Geschmacksempfindung sorgt. Und dann wären da noch Pilze. Vor allem gebraten oder geschmort, entfalten sie diese würzige Geschmacksrichtung. Auch die Petersilienwurzeln unterstützen die deftige Note, wenn sie geschmort werden. Zudem bringen sie auch noch etwas natürliche Süße mit, was sich in einer Bolognese sehr gut macht.


Lasst euch von der langen Garzeit nicht abschrecken. Ihr müsst in dieser Zeit nicht viel tun, außer ab und zu mit dem Kochlöffel das Ragout umzurühren, damit nichts am Topfboden anhängt. Ansonsten könnt ihr euch die Zeit damit vertreiben, am Rotwein zu nippen, den ihr bereits für das Ragout geöffnet habt. Denn ein guter Schuss eines trockenen Rotweins sorgt bei dieser Soße für den letzten Schliff und verfeinert ihr Aroma. Verwendet bitte einen manierlichen Wein – also einen Wein, den ihr auch gern mit guten Freunden trinken würdet. Wer auf den Wein verzichten möchte: Das ist auch kein Problem. Ersetzt die Menge dann bitte durch entsprechend mehr Gemüsebrühe.


Serviert das Ragout mit den Nudeln, die ihr besonders gern esst. In meinem Fall sind das glutenfreie Nudeln auf Maisbasis oder aus Reismehl. Kurze, dicke Nudeln wie Penne oder Spirelli passen meiner Meinung nach besonders gut, da ihre Hohlräume und geriffelten Oberflächen das dickflüssige Ragout wunderbar aufnehmen. Last but not least: Spaghetti isst man anscheinend nur außerhalb Italiens zu einer Bolognese – doch da wir außerhalb Italiens sind und dieses keine echte Bolognese ist, spricht sicherlich auch nichts dagegen Spaghetti zum Ragout zu servieren. Bene!


Deftige Linsenbolognese mit Pilzen und Petersilienwurzel

Für 2–3 Personen braucht man:

1 mittelgroße Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 Petersilienwurzeln (ca. 200 g)
150 g Champignons
75 g Berglinsen
2 TL Kokosblütenzucker (alternativ Rohrohrzucker)
2 EL Olivenöl
250 ml Gemüsebrühe
75 ml trockenen Rotwein
1 Tetrapack stückige Tomaten (400 g)
1 EL Tomatenmark
1 bis 1 1/2 TL Salz
1 TL getrockneten Oregano
1/2 TL Paprikapulver, geräuchert
etwas frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer

Pro Person ca. 100 g Nudeln, z. B. Penne

So geht es:

1. Die Zwiebel schälen und feinwürfeln. Die Knoblauchzehe abziehen und feinhacken. Die Champignons putzen, dann je nach Größe vierteln oder achteln. Die Petersilienwurzen schälen und in ca. 5 mm kleine Würfel schneiden.

2. In einem größeren Topf 2 EL Olivenöl erhitzen. Die Zwiebelwürfel ins heiße Öl geben und bei mittlerer Hitze 3–4 Minuten weichdünsten. Dann die gewürfelten Champignons hinzugeben. Unter regelmäßigem Umrühren ca. 10 Minuten schmoren, bis die Pilze leicht gebräunt sind.

3. Nun die gewürfelten Petersilienwurzeln, die gehackte Knoblauchzehe, die Linsen, 1 EL Tomatenmark und 2 TL Kokosblütenzucker hinzufügen. Alle Zutaten nur kurz miteinander vermengen. Dann mit dem Rotwein aufgießen und den Wein ungefähr eine halbe Minute lang etwas verkochen lassen. Die stückigen Tomaten hinzugeben und die Gemüsebrühe hinzugießen.

4. Zunächst mit 1 TL Salz, 1 TL getrockneten Oregano, 1/2 TL Paprikapulver und etwas frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer würzen. Alles einmal kurz aufkochen lassen. Die Hitze danach so weit reduzieren, dass das Ragout leicht vor sich hinsimmert.

5. Das Ragout nun eine Stunde sanft vor sich hinköcheln lassen. Dabei von Zeit zu Zeit kurz umrühren, damit die Zutaten nicht am Topfboden anhaften. Sollte das Ragout zu stark eindicken, etwas Wasser hinzugießen.

6. Nach ungefähr 45 Minuten Kochzeit in einem großen Topf Wasser für die Nudeln zum Kochen bringen. Dann pro Person ca. 100 g Nudeln (z. B. Penne) bissfest kochen. Das Ragout nach einer Stunde Garzeit abschmecken, ggf. nachsalzen und pfeffern, möglichst heiß mit den Nudeln servieren.


Enjoy ❤! Eure
 

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4 Kommentare

  1. Das sieht absolut köstlich aus! Muss ich mal ausprobieren. Ich bin ein Fan von Linsenbolognese, die Variante mit Pilzen ist bestimmt klasse.
    Liebe Grüße,
    Ela

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    1. Huhu liebe Ela,
      danke für deinen Kommentar – es freut mich, dass du Linsenbolognese magst. Ich habe sie erst recht spät für mich entdeckt, könnte sie nun aber ständig essen. Die Variante mit Pilzen ist wirklich lecker, kann ich dir nur empfehlen ;-).
      Liebe Grüße
      Bianca

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  2. Mhh wie lecker. Ich liebe Linsenbolognese und koche sie selbst auch immer wieder. Petersilienwurzel und Champigions gebe sonst nicht dazu, aber gerade erstes ist ja gerade in Saison, also perfekt! Werde ich das nächste mal auch in meine Bolognese geben, danke für die Inspiration!=)
    Liebe Grüsse,
    Krisi

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    1. Huhu liebe Krisi,
      es freut mich, dass du auch gern Linsenbolognese magst – das ist so ein tolles und irgendwie unterschätztes Gericht :-). Ja, probiere das mit den Petersilienwurzeln unbedingt mal aus, sie sorgen für ein leicht süßliches Aroma.
      Liebe Grüße
      Bianca

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