Eine volle Speisekammer und ein gut gefüllter Kühlschrank machen mich froh. Sie wecken so ein hausfraulich-fürsorgliches Gefühl in mir. Zu wissen, dass in der Speisekammer volle Gläser mit Nüssen und Samen lagern, Blaubeeren und Himbeeren im Tiefkühlfach warten und sich dort den Platz mit mehreren Schälchen säuberlich abefülltem Kürbispüree teilen - da lacht mein Herz.
Und ich fühle mich beim Gedanken daran ein bisschen wie die spießig-fleißigen Mäuse in "Frederick die Maus", die im Sommer Vorräte für den Winter sammeln. Nur der liebe Frederick sammelt keine essbaren Vorräte, nein, der kleine Träumer sammelt Sonnenstrahlen und Lieder. Wofür die anderen Mäuse ihn verspotten. Sonnenstrahlen und Lieder machen schließlich nicht satt. Aber auch das sind schließlich wichtige Dinge, wenn lange Wintertage bevorstehen, oder? Ich kann jedenfalls all diesen Mäusen in der Geschichte gut nachfühlen, sowohl Frederick als auch den Spießermäusen.
Sammeln, Vorräte anlegen, essbare und nicht essbare Schätze horten - das kann sich ganz wunderbar anfühlen. Im Grunde ist so ein Blog auch nichts anderes als eine große Vorratskammer. Reich bestückt mit Erinnerungen, Gedanken, Ideen. Und natürlich Rezepten. Gesammelt und zusammengetragen über Monate und Jahre. Ich liebe es, in alten Beiträgen zu schmökern und mich dabei manchmal zu wundern, zu amüsieren, zu erfreuen, zu schütteln.
Und ich kann mich gut an ganz realen Vorräten erfreuen. Das muss das Erbe meiner Oma sein, deren vollgestopfter Kühlschrank ihr ein überaus wichtiges Bedürfnis war. Ich gebe zu, dass ich nicht immer auf dem Schirm habe, welche Schätze ich horte und wo bereits Ebbe herrscht. Manchmal leidet der Überblick ein wenig. Doch das kann hin und wieder zu schönen Überraschungen führen.
So wie neulich. Wenn neben den Tiefkühlerbsen unerwartet Kürbispüree auftaucht, das ich aufgebraucht wähnte. Das ist wie Weihnachten. Und ruft nach einem Rezept. Denn wer sagt, dass Kürbis nur im Herbst schmeckt? Insbesondere der Hokkaido kann bis in den November hinein geernet werden und an einem kühlen Ort ist er bis zu drei Monate lagerfähig. So kommt man also auch den Winter über in den Genuss dieses tollen Gemüses.
Wer bis jetzt also noch keine Vorräte an Kürbispüree angelegt hat, kann dies noch nachholen. Und sich mit dieser sonnigen Zutat an kalten und grauen Wintertagen verwöhnen. So, wie Frederick seine Mäusekollegen im Winter mit Geschichten und Erinnerungen an warme Sommer- und Herbsttage aufgemuntert hat. So etwas ähnliches vermag auch der Hokkaido.
Das Kürbispüree sorgt nicht nur für die schöne Farbe dieser Schnitten. Es gibt dem Teig Bindung und macht ihn saftig. Zudem sorgt es durch seine natürliche Süße dafür, dass der Teig mit wenig Zucker auskommt. Der Dattel-Guss ist eines meiner liebsten Toppings und passt mit seiner Zimtnote toll zu den anderen Gewürzen, die ich im Teig verwendet habe.
Für viele Kuchen gilt, dass sie nach ein oder zwei Tagen noch besser schmecken, weil sie dann durchgezogen sind und ihre Aromen voll zur Geltung kommen. Das ist hier anders. Die Kürbisschnitten schmecken direkt nach dem Backen am besten. Wenn ihr sie aufbewahren wollt, weil tatsächlich noch etwas übrig ist, dann bitte nicht im Kühlschrank. Dies entzieht ihnen zu viel Feuchtigkeit und lässt die Schnitten zu schnell trocken werden. Am besten bewahrt ihr die Schnitten also unter einer Kuchenglocke bei Zimmertemperatur auf und solltet sie spätestens am nächsten Tag bitte verputzen :-).
Glutenfreie Kürbisschnitten mit Zimt-Dattel-Guss
Für eine quadratische Form (16 x 16 cm) braucht man:
Für den Boden:
175 g Hirsemehl
45 g Maisstärke
45 g Kichererbsenmehl
2 leichte gehäufte TL Backpulver
1 TL Johannisbrotkernmehl
1 Prise Salz
1/2 TL Zimt
1/2 TL gemahlene Vanille
1/4 TL gemahlene Muskatnuss
1 Messerspitze gemahlenen Ingwer
1 EL Kokosblütenzucker (alternativ Rohrohrzucker)
30 ml Rapsöl
40 ml Ahornsirup
1 EL Apfelessig
250 ml ungesüßte Reis- oder Mandelmilch
225 g Kürbispüree
Für den Zimt-Dattel-Guss:
6 Medjooldatteln (entsteint ca. 140 g)
35 g Kokosöl
125 ml Wasser
1 TL Zimt
eine Handvoll Pekannüsse zum Garnieren
So geht es:
1. Den Backofen auf 175° C vorheizen. Den Boden der Kuchenform mit Backpapier auskleiden.
2. Für den Boden der Kürbisschnitten alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und gründlich mischen.
3. In einer zweiten Schüssel Rapsöl, Ahornsirup, Apfelessig, Reis- oder Mandelmilch und Kürbispüree miteinander verquirlen.
4. Die Flüssigkeit zu den trockenen Zutaten gießen und alle Zutaten gründlich mit einem Schneebesen verrühren. Den Teig in die vorbereitete Backform gießen, glatt streichen und für 40 Minuten in den Ofen schieben.
5. Die Form aus dem Ofen holen und den Boden für weitere zehn Minuten in der Form setzen lassen. Anschließend den Boden auf einem Kuchengitter etwas abkühlen lassen und den Guss vorbereiten.
6. Für den Guss das Kokosöl schmelzen und mit den anderen Zutaten im Mixer oder Foodprocessor zu einer geschmeidigen Creme mixen. Den Zimt-Dattel-Guss auf dem Boden verteilen und mit gehackten Pekannüssen bestreuen.
Enjoy ❤! Eure