Schoko-Hafer-Kugeln mit Kokosflocken & Weihnachtsgewürzen

Montag, Dezember 14, 2015


Gebacken wurde in meiner Familie schon immer viel und gern. Ausnahme: Weihnachtsgebäck. Alles, was mit Plätzchen, Keksen, Pralinen oder ähnlichem zu tun hatte, stand auf einem ungeschriebenen Index. Ich erinnere mich noch heute, wie meine Mutter - die ohne mit der Wimper zu zucken, mehrstöckige Torten zaubern kann - in der Weihnachtszeit mit gerunzelter Stirn über Bergen aus Plätzchenteig stand.

Plätzchenteig kneten, ausrollen, ausstechen, die kleinen Kunstwerke vooooorsichtig aufs Backblech bugsieren - als Kind fand ich das großartig und war dem Zauber der Weihnachtsbäckerei vollständig verfallen. Mit baumelnden Beinen saß ich auf der Arbeitsplatte und sah meiner Mutter zu, wie sie den klebrigen Teig zähneknirschend wieder und wieder ausrollte, weil ich der Meinung war, dass man aus den Resten doch noch superduper Plätzchen herausbekommen würde. Kennt ihr das, wenn man den Mürbeteig wieder und wieder zusammenpappt, neu ausrollt, wieder zusammenpappt und der Teig darüber immer trockener und trockener wird? Genau.


Heute ist mein Verhältnis zur Weihnachtsbäckerei ambivalent. In der Theorie würde ich ja gern, in der Praxis haut es einfach oft nicht hin. Nach wie vor geht für mich eine Magie von ausgerolltem Mürbeteig aus. Gewürze wie Zimt und Kardamom, Piment und Nelke sind bei mir untrennbar mit harzigem Tannengrün und verknoteten Lichterketten verbunden (= Weihnachten).

Wenn nur ausgerechnet die Zeit von November bis Januar nicht wäre - eine Zeit, in der sich bei mir beruflich Projekt an Projekt reiht. Und das Hantieren mit vielen zarten, empfindlichen Kleinstbackwaren gerade wenig verlockend erscheint.


Wenn es euch ähnlich geht, ihr mit der Weihnachtsbäckerei vielleicht sogar auf Kriegsfuß steht, dann wird dieses Rezept euch gefallen. Das Rollen der Schoko-Hafer-Kugeln ist unaufwendig und gelingt auch Ungeübten. Ihr müsst auch keine perfekt gerundeten Kugeln hinbekommen, auch in Eierform schmecken sie. Belohnt werdet ihr mit einem zarten, auf Grund des Kokosöls leicht schmelzenden Geschmacks und dem Gefühl, dem Vorweihnachtsstress ein Schnippchen geschlagen zu haben. Weihnachtlich geht nämlich auch ohne viel Zeit.

Für diese rohen und glutenfreien Kügelchen werden vollwertige und gesunde Zutaten verwendet. Für die Süße sind Datteln und Kokosblütenzucker verantwortlich. Auf diesen Zucker bin ich neulich durch Lynn aufmerksam geworden, die ihn in diesem Rezept für Zimtsterne verwendet hat. Neugierig geworden, habe ich weiter recherchiert und mich spontan in diesen Zucker verliebt.


Kokosblütenzucker stellt nämlich tatsächlich eine relativ gesunde Art des Süßens dar. Er hat einen niedrigen glykämischen Index, der unter dem von Äpfeln oder Kiwis liegt. Das bedeutet, dass er den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lässt. Darüber hinaus enthält er wertvolle Mineralien, Vitamine, Aminosäuren. Kein Grund, ihn pur aufs Brot zu streichen, doch wenn ihr Süße für eure Backwaren benötigt, dann denkt künftig vielleicht mal an diesen Zucker (er ist teuer, ja - ein weiterer Grund, sparsam mit ihm & Zucker im Allgemeinen umzugehen). Der karamellige Geschmack passt in diesem Rezept gut zu den weihnachtlichen Gewürzen Zimt und Kardamom.

Schoko-Hafer-Kugeln mit Kokos & Weihnachtsgewürzen

Für 14-16 Kugeln braucht man:
75 g glutenfreie Haferflocken
70 g Kokosöl
1 gehäuften EL Kakaopulver
25 g Kokosblütenzucker
50 g Datteln
30 g Kokosflocken
1/2 TL Zimt
1/2 TL Vanille
1 Messerspitze Kardamom
1 Messerspitze Piment
2 EL Wasser
ca. 1-2 EL Kokosflocken zum Wälzen

So geht es:
1. Das Kokosöl in einen kleinen Topf geben und bei niedriger Wärmezufuhr langsam schmelzen. Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.

2. Haferflocken, Kakaopulver, Kokosblütenzucker, die entsteinten Datteln mit den Gewürzen und dem Wasser in den Foodprocessor geben. Das flüssige Kokosöl dazu gießen. Alle Zutaten zu einer klebrigen, recht festen Masse mixen.

3. Auf der Masse 14-16 kleine Kügelchen formen. Diese in ein paar Kokosflocken wälzen und die fertigen Kugeln im Kühlschrank aufbewahren.


Enjoy ❤! Eure
 

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4 Kommentare

  1. Gerade gestern habe ich auch wieder einen Berg Energie-Kugeln gezaubert. ich liebe ja Rezepte, die schnell gehen! Außerdem lassen sich diese so herrlich variieren und so schön in Kokosflocken gerollte wie bei dir, oder in Schokolade getaucht, sehen sie wie kleine Pralinen aus und lassen sich gut verschenken.
    Danke für den Tipp mit dem Kokosblütenzucker. Den habe ich schon im Regal stehen sehen, aber mich noch nicht ran getraut ; )

    Es grüsst die Billa

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    1. Huhu Billa,
      witzig, dass dir auch zurzeit nach süßen Kugeln zumute war ;-). Ich gestehe - dies sind mit Abstand die leckersten Energy Balls, die ich seit langem gegessen habe. Ich schiebe das unter anderem aufs Kokosöl, das gibt ihnen einen so schönen Schmelz. Ja, ran an den Kokosblütenzucker, der wird dir garantiert gefallen :-).
      Liebe Grüße
      Kirschbiene

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  2. Die Kugeln klingen super lecker. Bin gerade dabei meinen LiebLinks Post zum Thema Geschenke aus der Küche zu schreiben, da werde deine Kugeln direkt dabei sein=)
    Liebe Grüsse,
    Krisi

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    1. Huhu Krisi,
      uiii, das freut mich jetzt aber sehr :-). Ich werde mir deine anderen LiebLinks direkt mal ansehen - Geschenke aus der Küche sind nämlich etwas Feines und Ideen kann man da ja nie genug haben.
      Liebe Grüße
      Kirschbiene

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