Kreppeln

Dienstag, März 04, 2014



Ich habe mir früher nie besonders viel aus Fettgebackenem gemacht. Einzige Ausnahme: Die von meiner Oma frisch zubereiteten Kreppeln. Ich erinnere mich noch gut daran, wie sie in ihrer Küche stand, auf dem Herd einen großen Topf mit siedendem Fett vor sich und wie sie mit Engelsgeduld Kreppel um Kreppel in der brutzelnden Flüssigkeit frittierte. Noch warm, rundherum in etwas Zucker gewälzt, waren diese kleinen Teilchen ein Gedicht und schneller gegessen, als man "Piep" sagen kann. Gesund? Nicht wirklich. Figurfreundlich? Erst recht nicht. Ein Gaumenschmeichler, der ein Lächeln ins Gesicht zaubert? Jepp.
Vor ein paar Tagen kam bei mir also auf einmal diese lange verschollene Lust auf Kreppeln hoch. Gut, so verwunderlich ist das vielleicht nicht, denn gerade zur Faschingszeit stolpert man ja nahezu an jeder Ecke über diese fettigen Teilchen. Mit Fasching selbst habe ich ungefähr so viel am Hut wie das Sandmännchen mit Aufputschmitteln (An alle, die bei der Suche nach "Aufputschmitteln" von ihrer Suchmaschine hierher geschickt wurden: Sorry folks. Hier geht es um Rezepte. Vegane Rezepte.). Doch auch wenn ich kein Jeck bin, hat mich die allgemeine Kreppelmanie erwischt und so landete ich kurzerhand in der Küche, um Kreppeln zu backen bzw. zu frittieren. Das Ergebnis war fast überraschend lecker, nicht zu süß und mit jener Prise Nostalgie behaftet, die manche Speisen erst so richtig köstlich macht.
Bevor es ans Rezept geht, noch ein paar kurze Hinweise zum Frittieren: Ihr benötigt dafür keine Fritteuse, ein einfacher Kochtopf tut es genauso gut. Verwendet entweder ein hocherhitzbares Öl (ein Öl, dessen Geschmack ihr mögt, ich habe z. B. Rapsöl verwendet) oder Kokosfett. Die richtige Temperatur zum Frittieren erkennt ihr daran, dass an einem Kochlöffelstiel, den ihr in das heiße Fett taucht, kleine Bläschen empor steigen. Auch, wenn es länger dauert: Frittiert am besten immer eine Kreppel nach der anderen. Je voller der Topf ist, desto stärker kühlt das Fett nämlich ab und dies kann dazu führen, dass die Kreppeln sich zu stark mit dem Fett vollsaugen, statt gleich beim Eintauchen "versiegelt" zu werden. Die von mir angegebene Frittierzeit ist ein Richtwert, es kann sein, dass die Kreppeln bei euch etwas länger oder etwas kürzer brauchen - probiert es einfach aus.


Für 14 kleine Kreppeln braucht man:
260 g Weizenmehl (Type 550)
20 g frische Hefe
125 ml Sojamilch
50 g Zucker
1 Prise Salz
55 g Margarine 
ca. 3/4 l Öl zum Frittieren (z. B. Rapsöl9
Zucker oder Puderzucker zum Bestäuben

So geht es:
Die Sojamilch lauwarm erhitzen. Die Hefe in einem Schüsselchen zerbröseln, 2-3 Esslöffel der lauwarmen Milch dazu geben und die Hefe darin unter Rühren auflösen. Das Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken. Die Hefemilch in die Mulde gießen, einen Teelöffel Zucker dazu geben und Mehl vom Rand der Mulde darüber stäuben. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort 10-15 Minuten gehen lassen (ideal ist ein auf 50° C vorgeheizter Ofen, in dessen Tür ein Kochlöffelstiel geklemmt wird).
In der Zwischenzeit die Margarine zerlassen und etwas abkühlen lassen (auch hier sollte die Temperatur lauwarm sein). Nachdem der Vorteig gegangen ist, die restliche Sojamilch, den Zucker, das Salz und die flüssige Margarine dazu geben. Alle Zutaten kurz mit einem Holzlöffel verrühren und den Teig dann mindestens fünf Minuten gründlich durchkneten. Anschließend wird er erneut zugedeckt und zum Gehen an einen warmen Platz gestellt. Nach da. 50 Minuten hat der Hefeteig sein Volumen verdoppelt und wird noch einmal kurz durchgeknetet. Eine Arbeitsfläche leicht mit Mehl bestäuben und den Teig darauf ungefähr daumendick ausrollen. Nun werden mit einem Glas runde Teigstücke ausgestochen und auf ein Backblech gelegt. Die Größe des Glases richtet sich danach, wie groß die Kreppeln werden sollen - ich habe ein Glas mit einem Durchmesser von knapp 6 cm verwendet, was eher kleine Kreppeln ergibt.
Die ausgestochenen Teigstücke werden noch einmal mit einem Tuch abgedeckt und 10 Minuten an einen warmen Ort gestellt. Dies ist wichtig, denn nachdem der Teig ausgerollt und ausgestochen wurde, muss er sich noch einmal entspannen (ausrollen, ausstechen, in Stücke schneiden - das alles bedeutet für Hefeteig Stress und danach möchte er kurz seine Ruhe haben). Während die Teigstücke gehen, das Öl in einem Topf erhitzen. Wenn das Öl heiß genug ist, mit einem Schaumlöffel die erste Kreppel zum Frittieren hineingeben, den Topf mit einem Deckel abdecken und nach einer Minute die Kreppel von der anderen Seite bei offenem Topf fertig frittieren. Die Kreppel auf einem Kuchenrost abtropfen lassen. Wenn alle Kreppeln fertig frittiert sind, werden sie noch warm mit Zucker oder Puderzucker bestäubt bzw. darin gewälzt.


Enjoy ❤! Eure

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2 Kommentare

  1. Entzückend! Ganz toll! Danke für deinen Blog :)

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    1. Liebe Jane, danke für deinen Kommentar ♥. Es freut mich sehr, dass dir mein Blog gefällt!

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